besser Teekochen

Schritt 1: Tee als Alltagsgetränk. Vorweg, Wasser ist das Alltagsgetränk schlechthin. Beim Einkauf von Erfrischungsgetränken es ist hauptsächlich auch Wasser, das abgeschmeckt, abgefüllt, bedruckt, verpackt, transportiert und dann nach Hause getragen wird. Viel Erleichterung bringen da die vielen Teesorten! Ob heiß oder kalt, mit oder ohne Süßungsmittel, da sollte für jede Vorliebe etwas zu finden sein. Handhabung und Aufbewahrung sind besonders leicht mit Teebeuteln. Schon vordosiert müssen sie nur zum Ziehen ins heiße Wasser.

Schritt 2: losen Tee verwenden. Wer den Aufwand rund um die Teebeutel-Verpackung verringern will, greift zum losen Tee, den es oft in Einheiten von etwa 100 g bis vielleicht 500 g zu kaufen gibt, mehrlagige Folien und Verbundstoffe meist inklusive. Aus weit größeren (Pfand-)Gebinden können unverpackt-Läden schöpfen und nicht zu vergessen sind Reformhäusern und Naturkostläden, in denen der Verkauf von losem Tee oft Tradition hat. Ob die gewünschte Sorte auch dort in mitgebrachte Gläser oder Teedosen abgefüllt werden kann, ist vor Ort eine Anfrage wert.
Wahren Teefreunden bietet sich beim losen Tee zusätzlich der optische Genuss und die Möglichkeit, die Teedroge zu prüfen. Nach eigenem Bedarf kann ein großer Filterbeutel für eine Kanne abgefüllt werden. Das Zuklammern und Fixieren des Beutels erübrigt sich bei bauchig-flachen Teekannen. Diese Aufgabe übernimmt der Kannendeckel.

Wohin mit den gebrauchten Teefiltern? Gut für den Naturkreislauf durch Kompost ist eigentlich nur der Inhalt, also die ausgelaugte Teedroge (aus schadstofffreier Herkunft). Viele Teefilterpapiere haben einen hohen Naturfaseranteil, der ebenfalls zu Erde verrotten kann. Daneben sind je nach Fabrikat Nassfestigkeitsmittel, Heißsiegelfasern oder Klebstoffe vorhanden, also verschiedene synthetisch organische Polymere. Und diese gehören besser in den Restmüll.

Mehr Teefilterpapier-Infos? Zu Nassfestigkeitsmitteln - unverzichtbar, damit sich das Papier im heißen Waser nicht auflöst, aber lt. Hersteller nur mit Gehalt von unter 1% vertreten - hat fairlis recherchiert und bei verschiedenen Teeherstellern nachgefragt. Zu Heißsiegelfasern fanden wir diese Patentschrift,aber keine Hinweise, ob auch heute noch synthetische Komponenten wie Polyethylen, Polypropylen oder Mischpolymerisate aus Vinylchlorid und Vinylacetat 15% bis 40% des Filterpapiergewichts ausmachen. Und nicht erst auf dem Kompost sind Kunststoffe unerwünscht, sondern auch als Mikro- oder Nano-Partikel im heißen Auszug.

Schritt 3: Teefilter für die Wiederverwendung. Filter zur Wiederverwendung sind der nächste Schritt zu mehr Nachhaltigkeit. Sicherlich, die Herstellung eines Teesiebs erfordert mehr Ressourcen als die einer Filtertüte. Die Wiederverwendbaren holen aber mit jedem Einsatz auf und bleiben vorn, sobald sie an den Einmal-Varianten vorbei gezogen sind. Denn sie halten gefühlt ewig und so manches Teeei schlummert vielleicht noch in der Küchenlade, ging also eher verloren als kaputt. Die Verwendung ist leider nicht so bequem, weil statt "schupp und weg" jedes Mal die Filterreinigung ansteht.

Schritt 4: Ohne Filter, bitte. Die Aromen und Inhaltsstoffe können sich am besten lösen und verteilen, wenn der Tee frei in der Kanne schwimmt. Damit sind wir bei sehr ursprünglichen Praktiken der Teezubereitung angelangt. Bis heute gehört es z.B. zur ostfriesischen Teekultur, dass loser Tee in der Kanne auf dem Stövchen zieht und zieht und ab der dritten Tasse seinen vollen, kräftigen Geschmack entwickelt. Wohl kein Rezept für den Tee als Alltagsgetränk aus Kräutern, Früchten oder Knollen. Dieser kann nach optimaler Ziehzeit besser durch ein Küchensieb laufen und umgefüllen werden.
Mit der Suche nach Methoden zur optimierten Kannenreinigung oder einfach nur mit Spaß am Experimentieren lassen sich "Kräutlein am Stiel" frisch oder getrocknet verwenden. Gut eignen sich z.B. Brennnessel oder Melisse, die sich am Stängel gepackt leicht aus dem Sud ziehen lassen.